Präventionworkshops an Schulen
Die Schule als besonderer Ort des Lernens bezieht sich nicht nur auf die fachliche Vermittlung von Bildungsinhalten, wie zum Beispiel den Dreisatz oder das kleine Latinum, sondern fördert auch stark die Entwicklung von Fähigkeiten, die u.a. im Bereich der Kommunikation, Konfliktfähigkeit oder Wertschätzung untereinander liegen.
Denn Schule ist ebenfalls ein sozialer Ort des Miteinanders, in dem sich jeder identitätsstiftenden Frage stellt: Wer bin ich? Was macht mich aus? Im Rahmen dieser Entfaltung kann es sein, dass sich Kinder und Jugendliche ausprobieren. Schüler*innen Rangeln und Raufen sich und messen ihre Kräfte, probieren das erste Bier aus oder rauchen heimlich Zigaretten hinter der Sporthalle, um im Idealfall festzustellen, dass ihnen Tabak und Hopfen nicht schmecken.
Doch was ist, wenn es nicht beim Ausprobieren bleibt und sich negative Verhaltensweisen einer Person und soziale Phänomene innerhalb einer Gruppe verhärten? Aus einem Streit kann ein anhaltender Konflikt entstehen, der sich gar zu Mobbing ausweitet. Wenn also ein Schüler oder eine Schülerin systematisch mit dem Ziel der sozialen Isolation drangsaliert wird. Ist es zu spät, um zu handeln? Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt der Intervention stellt sich auch im Zusammenhang mit einer allgemeinen Präventionsarbeit an Schulen (vgl. Lions Deutschland, S. 48).
Effektive Präventionsmaßnahmen
Prävention meint in diesem Fall alle Maßnahmen die getroffen werden, um „risikoreiche Verhaltensweisen und destruktive Entwicklungen oder Situationen frühzeitig abzuwenden“ (Lions Deutschland, S. 9). Das Angebot, welches sich an Schulen richtet, ist diesbezüglich sehr umfangreich: Gewaltprävention, Suchtprävention, Gesundheitsprävention, um nur einige zu nennen. Doch woran erkennt die Schulleitung, dass es sich bei dem Angebot auch um eine effektive Präventionsmaßnahme handelt? Gibt es gar ein Gütesiegel, an dem sich Bildungseinrichtungen orientieren können?
Ein Blick in die Wissenschaft zeigt, dass es verschiedene Gütekriterien gibt, anhand derer die Wirksamkeit von Präventionsprogrammen festgemacht werden kann. Wobei ebenfalls gesagt sein sollte, dass nicht alle Eigenschaften miteinander kombiniert sein müssen, um Erfolg zu haben (vgl. Lions Deutschland, S. 47).
Nicht jeder Schüler verarbeitet Informationen auf die gleiche Art und Weise. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen in den sogenannten Lerntypen, d.h. während der eine am besten über das Sehen lernt, kann die andere vor allem auditiv, haptisch oder durch den Austausch mit anderen Informationen aufnehmen https://www.tutoria.de/schule-ratgeber/lerntipps/lerntypen. Dies sollte bei der Auswahl der Methoden berücksichtigt werden. Es empfiehlt sich ein Mix, welcher auch praktische Übungen beinhaltet. Eine reine Informationsveranstaltung führe hingegen weniger zu dem gewünschten Ergebnis.
Vorbeugen mit Präventionsmaßnahmen
Ganz nach dem Motto „eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, ist auch bei den Präventionsprogrammen die Dauer und Intensität entscheidend, da sich das Wissen und neue Verhaltensstrukturen am besten festigen bzw. etablieren, wenn diese über einen längeren Zeitraum behandelt werden: Der Kopf lernt mit den Wiederholungen und ein fünf minütiger Workshop kann so schnell verpuffen, wie die Sekunden in Echtzeit vergehen.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist der Zeitpunkt der Maßnahme zu berücksichtigen. Hierbei kommt es auf ein gutes Fingerspitzengefühl an, da der Zeitpunkt weder zu früh noch zu spät gewählt werden sollte. Die Kinder und Jugendlichen sollten bereits mit dem Thema in Berührung gekommen sein, ohne dass das Kind „in den Brunnen gefallen ist“ (vgl. Lions Deutschland, S. 48). Im Rahmen von Mobbing wird deutlich, dass auch dann Präventionsarbeit wirksam ist, wenn kein aktueller Mobbingkonflikt vorliegt, um das harmonische Miteinander der Schüler*innen weiter zu stabilisieren. Hingegen müssen bei einem Mehrfachtäter andere pädagogische Register der Intervention gezogen werden, die vorrangig darauf abzielen, verzerrte Glaubenssätze eines Täters zu durchbrechen (siehe Eskalationsstufen GEGEMO).
Themen für Präventionsworkshops und passende Klassenstufen:
Präventionsworkshops für 5te Klassen
- Emotionale Intelligenz
- Kompetenz: insbesondere das adäquate Ausdrücken von Gefühlen jeglicher Art
- Sozialkompetenzen: insbesondere respektvollen Umgang und Konfliktmanagement
Fokus: Die Schaffung und Stärkung von Gruppendynamiken (VORSICHT: nicht selten bringen Schüler schon Konflikte oder Täter/Opfer-Dynamiken aus der Grundschule mit.
Präventionsworkshops für 6te Klassen
- Emotionale Intelligenz / Kompetenz: insbesondere das Verstehen von Gefühlen der Mitmenschen (Empathie)
- Sozialkompetenzen: insbesondere Courage und neue Handlungskompetenzen
- Medienkompetenzen: insbesondere die Gefahren von sozialen Medien aufzeigen und „Auswege“ aufzeigen
Fokus: der Aufbau von Verantwortungsbewusstsein für das Geschehen in der Klasse
Präventionsworkshops für 7te Klassen
- Emotionale Intelligenz / Kompetenz: insbesondere der Umgang mit Schicksalsschlägen und dem Gefühl der Hilflosigkeit
- Sozialkompetenzen: insbesondere das Thema Mobbing
- Medienkompetenzen: insbesondere das Thema Cybermobbing
- Sonstiges: Suchtprävention (vor allem Energy-Drinks und Online-Spiele)
Fokus: die Prävention von toxischen Wertesystemen in und außerhalb vom Klassenzimmer.
Präventionsworkshops für 8te Klassen
- Emotionale Intelligenz / Kompetenz: insbesondere der Umgang mit Extremsituationen und überkochenden Emotionen (z.B. Suizidprävention)
- Sozialkompetenzen: insbesondere das Thema Diskriminierung mit besonderem Fokus auf Bodyshaming / Rassismus / Sexismus
- Medienkompetenzen: insbesondere das Thema Datenschutz
- Sonstiges: Suchtprävention!!! (Thema Alkohol / Drogenkonsum)
Fokus: die Prävention von „heiß laufenden Herden“.
Präventionsworkshops für 9te Klassen
- Emotionale Intelligenz / Kompetenz: insbesondere der Umgang mit Stress und Druck
- Sozialkompetenzen: insbesondere Selbstwirksamkeit und kommunikative Kompetenzen
- Medienkompetenzen: insbesondere das Thema Pornografie
- Sonstiges: Suchtprävention!!! (besonderer Fokus auf verschiedene Szenarien, wie Abhängigkeiten entstehen können – hierbei ist auch ein Schauspiel / Rollenspiel denkbar)
Fokus: die Jugendlichen in der Entwicklung ihrer Autonomie fördern.
Wieso GEGEMO?
Nicht zu unterschätzen ist auch das Funktion derjenigen, die das Programm durchführen. Was zeichnet einen guten Veranstalter aus? Kurz gesprochen: Er sollte motiviert und qualifiziert sein (vgl. Lions Deutschland, S. 48). In diesem Zusammenhang eröffnet sich ein weiterer Gedanke, der die Idee des Vorbildes mit einbaut. Kinder und Jugendliche suchen sich in ihrer Ich-Umwelt-Beziehung Menschen aus, die in ihren Identitätsfragen Orientierung und Halt geben.
Wir setzen bei GEGEMO daher auf junge Menschen, die die Präventionsworkshops durchführen. Aufgrund ihrer Authentizität und Begeisterungsfähigkeit für den Inhalt und die Identifikation der Schüler mit ihnen kann besondere Nähe zu der Zielgruppe hergestellt werden und schnell eine Vertrauensbasis aufgebaut werden. Generell sind externe Partner für die Workshops empfehlenswert, da diese nicht als Teil des Systems Schule wahrgenommen werden und daher gegenüber Schülern eine andere Stellung haben.
Unsere Präventionsworkshops finden zudem im Rahmen einer Schulkooperation statt, da wir sicherstellen wollen, dass Mobbing langfristig bekämpft wird. Unser Kooperationssiegel kann daher als mögliches Qualitätsmerkmal für gute Präventionsmaßnahmen gesehen werden. Hier erfahren Sie mehr zu GEGEMO.
Fazit
Insgesamt zeigt sich, dass es verschiedene Gütekriterien für das Gelingen einer Präventionsmaßnahme gibt. Ein Punkt der abschließend noch aufgegriffen werden sollte, ist, dass die Programme wissenschaftlich fundiert sind und laufend evaluiert werden, um neue Erkenntnisse mit einfließen zu lassen, damit es am Ende heißt: Es ist noch alles gut gegangen!
Wie setzten uns gegen Mobbing ein.
Jetzt intervenieren lernen und
an folgenden Webinaren teilnehmen:
- 5Monatliche Webinare
- 5Umfangreiches Angebot
- 5Digital und ortsflexibel
- 5Gegen Mobbing wird öffentlich Stellung bezogen.
- 5Erfahrungesaustausch