Mobbing - Was Ich tun kann

Ein Beitrag für betroffene Schüler
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Mobbing – Was Ich tun kann Schulen ohne Mobbing

Zuallererst ist es wichtig zu erkennen, dass eine Lage, mag sie auch noch so verfahren sein, nie aussichtslos ist. Wir sind in der privilegierten Situation, dass wir in unseren Leben frei entscheiden können, was daraus werden soll. Wir dürfen weder vom Staat noch von anderen gesellschaftlichen Akteuren unterdrückt werden. Für dich bedeutet das, dass es immer einen Weg aus einer beklemmenden Situation gibt.

Je nachdem ob man Arbeitnehmer oder Schüler ist, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten dem Mobbing zu begegnen, wobei man sich zunächst eine Frage beantworten muss. Möchte man kämpfen oder fliehen? Dem Kampf gegen Mobbing aufzunehmen ist nie leicht. Es gilt aber zu bedenken, dass wenn man den Konflikt verlässt nicht nur den Mobber ungeschoren davonkommen lässt, sondern man auch andere Menschen dem Mobber aussetzt. Wieso sollte der Mobber aufhören, wenn er bei dir damit Erfolg gehabt hat? Im Zweifel ist es also besser für dich selbst und andere mit Courage einzustehen. Dafür werfen wir zunächst einen Blick auf die Handlungsmöglichkeiten von gemobbten Schülern.

Für Schüler

Du solltest stets im Kopf behalten, dass es Menschen gibt, die dir helfen wollen. Man kämpft also nie allein. Allerdings können dir Freunde, Eltern, Geschwister, Beratungslehrer oder Sozialpädagogen nicht helfen, wenn sie nichts von deinem Leiden wissen.
Das Wichtigste ist es sich also zuerst Unterstützung zu holen bzw. zu geben, falls man Zeuge von Mobbing bei jemand anderem geworden ist. Falls es dir unangenehm ist und du noch nicht bereit bist deinem Umfeld davon zu erzählen oder dir niemand einfällt, der mit dem Problem angemessen umgehen würde, kannst du dies auch anonym machen. Es gibt Angebote, wie die Nummer gegen Kummer oder Cyberhilfe.org. Dort erhältst du auch anonym Hilfe.

Häufig stellt es schon eine enorme Entlastung dar mit dem Problem nicht mehr allein da zu stehen. Es kann einem Mut und Selbstbewusstsein geben mit einer anderen Person über den Konflikt zu sprechen, die eigene Position darzulegen und dafür Zuspruch zu bekommen. Manchmal tun sich in solchen Gesprächen auch schon konkrete Handlungsoptionen auf, die man dann emotional gestärkt verfolgen kann. Dies gilt auch für den Fall, dass du Zeuge eines Mobbingkonflikts geworden bist und zurecht einschreiten möchtest. Dann wäre es sinnvoll, dass du dich vorher der Rückendeckung deiner Freunde versicherst. Sollten Sie aber im Gespräch Neutralisierungstechniken benutzen, die dir klar machen, dass sie mit dem Konflikt lieber nichts zu tun haben möchten, solltest du Lehrer einschalten. Das geht auch anonym, beispielsweise in Form einer Notiz, einer Mail oder du bittest den Lehrer deinen Namen vor der Klasse nicht zu erwähnen.

Wozu führt das? Schulen ohne Mobbing

Verantwortliche Erwachsene einzuschalten ist in solchen Fällen kein Petzen, sondern Hilfe für die gemobbte Person. Jeder im Klassenverbund trägt als Teil der sozialen Gruppe eine gewisse Verantwortung für das Wohlbefinden der Mitschüler. Wenn Mobbing toleriert wird, kann es auf Seiten der Opfer zu einem Gefühl der Hilflosigkeit, sozialer Isolation und sogar Depressionen kommen, die im schlimmsten Fall zum Suizid der betroffenen Person führen. Eine der wichtigsten Aufgaben von Lehrern ist es in der Klasse für eine sichere, entspannte Lernatmosphäre zu sorgen und man kann sich sicher sein, dass sie sobald sie von dem Mobbing wissen, alles versuchen werden, um dies zu unterbinden.
Sollte das Mobbing dennoch weitergehen, besteht noch die Option die Polizei einzuschalten. Auch wenn das drastisch anmuten mag, fallen unter das Mobbing häufig Tatbestände, die strafbar sind – so z.B. Beleidigung, Verleumdung und üble Nachrede. Falls sich das Mobbing nicht nur auf die analoge Welt bezieht, es sich also wie heute üblich über das Internet fortsetzt, ist es ratsam Beweise zu sammeln, die im Falle einer Anzeige die Arbeit der Polizei erleichtern. Screenshots, Sprachnachrichten, Posts und dergleichen mehr sind alle hilfreich.
In Deutschland gibt das Prinzip der Subsidiarität. Das bedeutet, dass ein Problem stets auf der Ebene gelöst werden sollte auf der es gelöst werden kann. Im Endeffekt heißt das, im Bezug auf verschiedene Level der Hierarchie – so niedrig, wie es geht und so hoch wie nötig. Lass sich daher auf keinem Fall von dem Wort Petze aufhalten, das Problem auf die nächsthöhere Ebene zu treiben, wenn es notwendig ist. Das Wort Petze wird von Mobbern bewusst eingesetzt, um Druck zu erzeugen, der es Betroffenen untersagt sich Hilfe zu suchen. Sie machen das, weil sie wissen, dass ihrem Tun im Zweifel schnell ein Ende bereitet werden würde, wenn sie sich vor Erwachsenen verantworten müssen. Lass es daher nicht zu der Situation kommen, dass sich das Mobbing über Monate etabliert, steh auf und sag Bescheid!

Zusammengefasst kann man sagen, dass es sich trotz unterschiedlicher Abhängigkeitsverhältnisse in jedem Fall um eine schwierige Situation handelt, die je nach individueller Lage unterschiedliche Hilfe benötigt. So oder so kann es häufig helfen, jemand Außenstehenden hinzuzuziehen, der sich auf die Lösung vertrackter Problemlagen spezialisiert hat. Cyberhilfe.org oder andere Anbieter können in solchen Fällen Abhilfe schaffen. Wenn du weitere Informationen benötigst, komm auf cyberhilfe.org und erhalte schnell, einfach und anonym Hilfe.

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